Ein Mensch hält ein leuchtendes Kreuz in seinen Händen

Kreuze drücken den tiefen christlichen Glauben aus.

Bild: iStockphoto / hidesy

Christliche Hoffnung

Im Leben und Sterben gehalten

Vertane Gelegenheiten oder geplatzte Lebensträume, eine plötzliche Krankheit oder ein Verlust – das Leben wird immer wieder mit der eigenen Begrenztheit konfrontiert.

Mensch-Sein heißt Grenzen erfahren – die Grenzen der eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten, der Gesundheit, der Lebenskraft und der Lebenszeit. Kinder müssen oft unter großem Protest erlernen, dass ihnen Grenzen gesetzt sind und dass manches eben nicht mehr rückgängig zu machen ist.

Der fremde Tod

Der Tod ist die radikalste Grenze im Leben der Menschen und wird vielfach als sinnlos und zerstörerisch angesehen. Und je mehr Möglichkeiten zur Krankheitsbekämpfung der Medizin und Pflege zur Verfügung stehen, desto unbegreiflicher und feindlicher erfahren wir den Tod.
Sterben wird immer mehr als widernatürlich, nicht als natürlicher Bestandteil des Lebens wahrgenommen. Das liegt auch daran, dass es immer weniger im privaten Umfeld und zu Hause stattfindet, sondern für andere unsichtbar hinter Krankenhausmauern.

Endlichkeit annehmen

Dennoch: Das menschliche Dasein ist von Geburt an ein Leben auf den Tod zu. Die Menschen, deren Worte in der Bibel überliefert sind, haben ein tiefes Wissen darum. „Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennet sie nicht mehr,“ heißt es im Psalm 103. „Die Gnade aber des HERRN währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten.“

Mit Gottes Gnade rechnen

Gerade angesichts menschlicher Endlichkeit haben die Beständigkeit und Treue Gottes etwas sehr Tröstliches. Wer, so zeigen biblische Texte immer wieder, auf die Liebe und Größe Gottes vertraut, der kann seine Endlichkeit besser annehmen und ganz bewusst im Heute leben. Es hängt viel für unser Leben und sein Gelingen davon ab, ob und wie wir die Erfahrung von Vergänglichkeit und Tod in unser Leben einbeziehen. Biblisches Zeugnis und Christlicher Glaube bieten hier Hilfe zur Orientierung, zum Verstehen und zur Bewältigung des eigenen Lebens.

Denn die Menschen in der Bibel stellen sich den schmerzlichen und leidvollen Erfahrungen. Sie leben mit ihnen – nicht gegen sie. Ihr Lob und ihre Klage gelten darum Gott, mit dessen Gegenwart und Begleitung sie auch im Sterben und Tod rechnen.

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Symbole für die Auferstehung

Jesus: ein Grenzüberschreiter

Christen glauben: Gott hat an diesem begrenzten Leben teilgenommen; er ist Mensch geworden. Jesus Christus hat sich Sterbenden und Kranken zugewandt. Er hat selbst einen qualvollen Tod erlitten und mit seiner Auferstehung diese letzte Grenze überwunden. Der Glaube daran weckt die Hoffnung, dass Vergänglichkeit, Tod und Sterben nicht mehr das letzte Wort haben. Auch wenn wir es uns nicht vorstellen können: Die Toten werden auferstehen. Unser Leben hat einen bleibenden Wert.

23.09.2020
Anne Lüters